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Mastektomie

Masektomie

Begriffserklärung

Laut Wikipedia ist eine Mastektomie die „chirurgische Entfernung von Brustgewebe und bezeichnet die vollständige oder teilweise Entfernung der weiblichen oder männlichen Brustdrüse beziehungsweise der Milchdrüse“. Auch Männer können also an Brustkrebs erkranken. Ca. ein Prozent aller Brustkrebsfälle entfällt auf den männlichen Teil der Bevölkerung. Der Begriff „Mastektomie“ wird u. a. synonym mit „Brustamputation“ verwendet. 

Gründe für eine Mastektomie

In der Regel wird der Eingriff aufgrund einer diagnostizierten Brustkrebserkrankung durchgeführt. In einigen Fällen kann dieser Eingriff präventiv durchgeführt werden. Wenn ein dringender Verdacht auf eine spätere Brustkrebserkrankung vorliegt, kann von ärztlicher Seite dazu geraten werden. Sowohl die Brustwarze als auch der Warzenhof werden bei dem Eingriff entfernt. Denn dort sitzen die Krebszellen. In einigen Formen der Mastektomie kann beides erhalten werden.

Bereits Anfang des 19. Jahrhunderts wurden bei Krebsverdacht Amputationen der weiblichen Brust vorgenommen, damals noch ohne Narkose. Damals gab es noch nicht die Möglichkeit zur genauen Lokalisierung der Brustzellen oder des Tumors. Prophylaktisch wurde die ganze Brust amputiert.

Arten der Mastektomie

In den letzten zweihundert Jahren hat sich glücklicherweise viel getan im Bereich der Brustkrebsforschung. Heute gibt es unterschiedliche Arten von Mastektomien. Es kann überlebenswichtig sein, die gesamte Brustdrüse, das umliegende Brustgewebe, die Brustwarze und den Lymphknotenbereich unter der Achsel zu entfernen. In manchen Fällen kann die Brustwarze erhalten bleiben. In anderen werden der Tumor und das umliegende gesunde Gewebe entfernt. Die Brustwarze bleibt erhalten und nur Teile der Brust werden operativ entfernt. Hierbei handelt es sich um eine brusterhaltende Operation.

Welche Art des Eingriffs im Falle einer Brustkrebserkrankung durchgeführt wird, hängt ganz individuell von der Art des Tumors ab und muss mit dem medizinischen Personal genauestens besprochen werden. Wissen an dieser Stelle entscheidet über Überlebenschancen und über die Lebensqualität nach dem Eingriff. Sich Informationen und Beratung über die unterschiedlichen Möglichkeiten des Eingriffs einzuholen, ist enorm wichtig.

In der ersten Zeit nach einer Mastektomie sind Schonung und psychologische Begleitung von großer Bedeutung. Der Eingriff ist lebensverändernd und erfordert eine gewisse Gewöhnung an die neuen Umstände, sowohl physisch als auch psychisch.

Worauf es nach der OP ankommt

Begleitende Therapien

Nach einem schweren Eingriff wie einer Mastektomie kommen viele einschneidende Veränderungen auf Dich zu. Zu den körperlichen Veränderungen zählen viele Nebenwirkungen der Therapien, die begleitend zu einer Mastektomie erfolgen müssen.

Die Deutsche Krebsgesellschaft informiert auf ihren Seiten über den Ablauf und die Nebenwirkungen einer Brustkrebsbehandlung. Hier heißt es, dass einer Mastektomie in der Regel eine Chemo-, Antihormon- und/oder Antikörpertherapie vorausgeht. Das Ziel ist, den Tumor zu verkleinern oder komplett zu zerstören. In unserem LA MESMA Blog schreiben wir über die Nebenwirkungen dieser Therapieformen und wie Du Dich auf die Zeit nach der Behandlung vorbereiten kannst. 

Wundpflege

Die Pflege der Operationswunde, der Umgang mit Schwellungen und Schmerzen muss genauestens mit dem medizinischen Fachpersonal besprochen werden. Die Patientinnen werden angewiesen, die Wunde trocken zu halten und die Förderung der Beweglichkeit nicht zu vernachlässigen. Viele Patientinnen nehmen nach der OP Schonhaltungen aufgrund der Schmerzen ein. Dies ist jedoch kontraproduktiv. Ja, es ist wichtig, auf die eigenen Belastungsgrenzen zu achten. Es ist mindestens genauso wichtig, den Körper wieder zu mobilisieren.    

Nach einer Mastektomie kann sich aufgrund einer Schwellung des Arms oder der Hand, Lymphflüssigkeit ansammeln. Das Risiko eines Lymphödems steigt. Hier soll die Belastung des betroffenen Arms gemieden werden. Auf das Tragen enger Armbänder sollte eher verzichtet werden. Auch spezielle Übungen und das Tragen von Kompressionsstrümpfen können sehr hilfreich sein.

Nachfolgeuntersuchungen

Die regelmäßigen Nachfolgeuntersuchungen nach einer Mastektomie sind sehr wichtig und lebenserhaltend. Dein Heilungsprozess wird hierbei streng überwacht. So können eventuelle Komplikationen und Rückfälle rechtzeitig erkannt werden. Die strenge Überwachung Deiner Gesundheit kann das Vertrauen in die Selbstheilungskräfte wiederherstellen. Die Selbstuntersuchungen müssen ebenfalls dauerhaft durchgeführt werden, um die Früherkennung zu gewährleisten. In den ersten 1-3 Jahren nach einer OP finden die körperlichen Untersuchungen alle drei Monate statt. Hier ist es wichtig, sich dafür Zeit zu nehmen, sich mental darauf einzustellen und einen Arzt zu finden, dem Du vertraust.  

Selbstakzeptanz

Die Akzeptanz des veränderten Körperbildes kann anfangs für die Patientinnen noch sehr schwer sein. Viele Frauen brauchen mehrere Jahre, um ihren veränderten Körper zu akzeptieren und anzunehmen. Psychologische Unterstützung und der Austausch mit anderen Frauen in Selbsthilfegruppen und anderen Communitys kann hier ausschlaggebend sein. Dazu schrieben wir bereits am 26. Mai im LA MESMA Blog.

Der Alltag kehrt wieder ein

Brauchst Du eine Prothese?

Viele Patientinnen entscheiden sich für eine radikale Brustentfernung, da die brusterhaltenden Operationen ein höheres Rückfallrisiko bergen. Anschließend wird den Patientinnen eine Strahlentherapie empfohlen. Während der Operation wird den Patientinnen auch Haut entnommen. Das kann zu Spannungsgefühlen führen. Daher wird empfohlen, die operierte Brust mit einem speziellen BH zu stützen. 

Bei einer einseitigen Mastektomie kann das Ungleichgewicht mit einer Prothese wieder hergestellt werden. Vor allem am Anfang kann es wichtig sein. Der Körper muss sich erst an die Veränderung und die ungleiche Verteilung des Gewichts gewöhnen. Anfänglichen Gleichgewichtsstörungen und Fehlhaltungen kann so vorgebeugt werden.  

Eine Brustprothese kann die Zeit nach dem Eingriff erleichtern. Besonders bei einer einseitigen Mastektomie kann das Tragen einer Brustprothese sehr hilfreich sein. Und wenn die Brust groß ist, wird das Gleichgewicht anfangs besonders beeinträchtigt sein.    

Vielen Frauen geht es um den ästhetischen Aspekt. Die körperlichen Veränderungen und die Nebenwirkungen der Therapien sind gravierend genug. Viele möchten sich nicht neugierigen Blicken aussetzen. Da kann eine Prothese hilfreich sein. Wenn Du Dich für eine Brustrekonstruktion entschieden hast und diese in Deinem Fall möglich ist, kann die Prothese während der Übergangszeit zur OP eingesetzt werden. Es ist auch darauf zu achten, dass die Kleidung, vor allem der BH komfortabel ist und nicht drückt oder zwickt. Kosten für die Brustprothesen und die entsprechenden BHs werden von der Krankenkasse übernommen, sobald sie vom Arzt verordnet wurden. 

Sportliche Aktivität nach einer Brust-OP

Bewegung, vor allem an der frischen Luft, fördert die Durchblutung und versorgt den Körper mit Sauerstoff. Viele Krebspatientinnen leiden nach der Therapie unter Erschöpfung und Müdigkeit. Sport kann hier helfen. Unmittelbar nach der OP ist es wichtig, gezielte Übungen zu machen, die den Lymphabfluss im Operationsgebiet fördern und einem Lymphödem vorbeugen.

Durch körperliche Aktivität wird Deine Stimmung anhaltend verbessert und der Blutdruck, Cholesterin- und Blutzuckerspiegel gesenkt. Regelmäßige sportliche Betätigung fördert die Schlafqualität, löst Verspannungen und regt die Verdauung an. Viele Brustkrebspatientinnen kommen aufgrund der Chemo- und Hormontherapie vorzeitig in die Wechseljahre und leiden an starker Gewichtszunahme. Sport kann dieser entgegenwirken. Körperliche Aktivität gibt Dir das Gefühl, wieder stark zu sein. Die Normalität darf wieder zurückkehren. 

Den eigenen Körper wieder zu spüren, tut nach einer Krebserkrankung gut. Während der Behandlung empfinden viele Krebspatientinnen ihren Körper als einen Fremdkörper, der Ursache für Schmerz und Leid ist. Durch sportliche Aktivitäten kann das Gespür für den eigenen Körper wieder zurückkommen.   

Die besondere Wirkung von Schwimmen

Trau Dich, wieder Schwimmen zu gehen. Sobald die Wundheilung abgeschlossen ist und Dein Arzt sein Go gibt, ab ins Schwimmbad oder an den Strand. Nach einer Mastektomie und Strahlentherapie kann die Haut empfindlicher sein. Achte daher beim Schwimmen darauf, Deine Narben und Haut vor übermäßiger Sonneneinstrahlung zu schützen. Halte Dich überwiegend im Schatten auf und verwende Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor.

Mit wasserdichten Brustprothesen und spezieller Bademode steht dem Schwimmen nichts mehr im Wege. LA MESMA steht dafür, dass jede Frau, die eine Brust-OP erlebt hat, wieder wunderschön und stark sein kann, auch in einem Badeanzug oder Bikini. Unsere Bademode ist auch geeignet für Frauen, die auf Prothesen verzichten möchten. Die Badeanzüge und Bikinis sind so geschnitten, dass eventuelle Narben verdeckt werden können und Deine Prothesen starken Halt finden. Sie sind elegant und strahlen in tollen Farben. Mit oder ohne Prothese sind es Alleskönner nach einer Brust-OP. 

Mastektomie

Nach einer Mastektomie kann es sein, dass sich die Beweglichkeit und das Gleichgewicht leicht verändert haben. Sei achtsam und vermeide übermäßig anstrengende oder ruckartige Bewegungen im Wasser, um mögliche Beschwerden oder Unannehmlichkeiten zu minimieren. Beginne mit leichten Bewegungen und steigere Dich langsam. Sowohl zu schnelle und falsche Bewegungen als auch Schonhaltungen können Ödem fördernd sein. Es gilt also immer, eine Balance zwischen Schonung und Aktivität zu finden. Ganz wichtig ist es jedoch, sich nie aufhören zu bewegen!

Unterstützung ist das A und O

Unterstützung im Alltag 

Nicht nur die mentale Unterstützung ist für die Bewältigung des Alltags nach einer Mastektomie wichtig. Rein praktische Unterstützung von Familienmitgliedern, Freunden oder anderen Personen, die im Haushalt helfen, ist enorm wichtig. Du wirst nach einer Mastektomie mit den körperlichen und mentalen Folgen dieses schweren Eingriffs zu kämpfen haben. Da ist es gut wissen, dass es jemanden gibt, der einkauft, die Wäsche wäscht und sich um die Kinder kümmert. Denn die ersten Wochen nach dem Eingriff brauchst Du, um Dich zu erholen und wieder stabil zu werden. Dann erst kannst Du Dich wieder in den Alltag stürzen.  

Austausch mit anderen ist wichtig 

Hier schrieben wir bereits darüber, wie wichtig der Austausch untereinander ist. Austausch mit Frauen, die genau wissen, was Du gerade durchmachst. Mit Frauen, mit denen Du Dich über Erfahrungen, Ängste und Sorgen austauschen kann. Aber auch mit Frauen, die vielleicht schon weiter sind im Genesungsprozess, was zu Motivation und Aufschwung verhelfen kann.

Es gibt zahlreiche lokale Unterstützungsnetzwerke, Selbsthilfegruppen, Foren und natürlich die sozialen Medien, in denen Du Dich informieren kannst. In Facebookgruppen und auf Instagram geben erfahrene Frauen ihr Wissen über die Krankheit und ihre Folgen preis. Sie geben praktische Tipps im Umgang mit der Krankheit und motivieren. Und vor allem zeigen sie ganz ehrlich, wie sie in ihrem Alltag mit dem Thema Brustkrebs umgehen und nach und nach lernen, damit zu leben.

Katharina Kohnle von sunrise_after_cancer

Simone Moelder von simonemoelderstattooartist

Ines Schult von brustrebs_karussell

Birte Schlinkmeier von birte_bcn_oexen

Nadja Will von think-pink.club

Und das sind bei weitem nicht alle. Du bist also nicht allein. Vernetze Dich mit anderen, tausche Dich aus. Du kannst die Kontrolle über Dein Leben wiederbekommen, mithilfe von Unterstützung von anderen.

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