BADEMODE IM WANDEL DER ZEIT UND WELCHE FRAUEN, DIESEN VORANTRIEBEN
Heutzutage ist die Bademode so vielfältig wie nie zuvor, und es gibt für jeden Geschmack und jede Körperform das passende Stück. Neue Materialien und Technologien ermöglichen eine optimale Passform und unterstützen Frauen dabei, sich am Strand oder Pool selbstbewusst zu fühlen.
Die Bademode hat eine lange und bewegte Geschichte durchlaufen, die eng mit dem gesellschaftlichen Wandel, der Frauenbefreiung und dem Streben nach Komfort und Stil verbunden ist. Was für uns in der heutigen Zeit vollkommen normal und selbstverständlich ist, war für Frauen damals undenkbar! Aufgrund moralischer, so wie gesundheitlicher Bedenken und dem traditionellen Rollenverständnis der Frau war im 18. Jahrhundert das Baden oder Schwimmen für Frauen verpönt und wurde oft als unangemessen oder sogar skandalös angesehen.
Wir blicken heute gemeinsam mit dir zurück in die Zeit und darauf, wie die Liebe zum Wasser bereits früher Frauen dazu bewogen hat sich für andere Frauen stark zu machen.
EINE REISE ZURÜCK IN DIE ZEIT
Sittsam und hochgeschlossen geht es am Strand und in Bädern zu. Frauen tragen pludrige Einteiler, die Bademode 1900 erinnert stark an Matrosenanzüge. Doch bis dahin war es eben üblich Badekostüme aus Wolle, Leinen und Seide zu tragen. Diese saugen sich allerdings schnell mit Wasser voll und werden schwer – es kommt zur damaligen Zeit vermehrt zu Badeunfällen.
Eine Frau die sich diese Gefahr zu Nutze machte, war Annette Kellermann. Eine Frau ganz nach unserem Geschmack, denn wo sie auftauchte, schlug sie Wellen und mit ihrer unglaublichen Entschlossenheit revolutionierte sie die Bademode.
WIE ANNETTE KELLERMANN DIE BADEMODE REVOLUTIONIERTE
Im Jahr 1907 erlebt sie eine Festnahme am Strand von Revere in der Nähe von Boston. Der Grund dafür ist ihre skandalöse Badebekleidung, die zu dieser Zeit viel mehr von ihrem Körper zeigt, als es erlaubt ist. Statt dem damals üblichen mehrteiligen Strandkleid mit langem Rock und Strumpfhose trägt sie einen engen Einteiler, ähnlich dem, den Männer damals zum Schwimmen verwenden. Ihre Beine sind bis zur Mitte der Oberschenkel nackt, was als äußerst anstößig gilt. Aufgrund dieses als Exhibitionismus angesehenen Vorfalls wird sie verhaftet.
Vor Gericht argumentiert Annette Kellermann, dass die damals übliche Badebekleidung extrem behindernd und sogar gefährlich ist. Sie betont die Bedeutung des Schwimmens für Kinder. Infolgedessen wird sie freigesprochen, und ihr eigener Damenbadeanzug namens „Kellermann“ wird zum Verkaufsschlager. Dieser Badeanzug besteht aus Leggings und einem kurzen Rock. Die Tage der umständlichen Badekostüme war somit definitiv gezählt.
Um 1914 befreite Coco Chanel die Damenwelt nicht nur vom Korsett, sondern entwarf Bademode aus elastischem Material. Von nun an wurden Badeanzüge aus leichtem Baumwolltrikot produziert, farblich meist dunkel gehalten, mit abgesetzten Rändern. Die spätere Bademode der 20er Jahre wurde bunter, die Schnitte enger und gewagter.
Auch das Schönheitsideal erfuhr durch die Modeschöpferin Coco Chanel einen Wandel. Strandgäste wünschten sich braune Haut. Die Ausschnitte wurden tiefer und Oberschenkel stetig mehr entblößt. Sowohl die Frauen, als auch die Herren zeigten mit der Bademode 1920 ihre Knie. Absolut unerhört! In konservativen Kreisen sah man die Moral in Gefahr. Weshalb in vielen Badeanstalten weiter ein Rock darüber getragen werden musste.
ES GEHT NOCH FREIZÜGIGER
Die Materialknappheit während des 2. Weltkriegs führte dazu, dass auf alles Überflüssige verzichtet wurde. Mit diesem moralisch vertretbaren Grund, stieg die Beliebtheit des Badeanzugs unverzüglich an und insgesamt präsentierten sich Frauen deutlich freizügiger.
Gerade in den USA veränderte sich die öffentliche Sicht auf die Freizügigkeit drastisch. Dies nutzten vor allem Magazine wie die Sports Illustrated und so trug die Bademode ebenfalls dazu bei, das nationale Bewusstsein zu verstärken. Die neue Sicht auf die Freizügigkeit, veränderte sich zu dieser Zeit aber auch durch aufstrebende Hollywoodsternchen und die berühmt berüchtigten Pinup-Plakate, dadurch erfreute sich die offenherzige Bademode immer größerer Beliebtheit.
Mit der Entwicklung von Nylon-Stoffen in den 1930er Jahren gab es eine gravierende Verbesserung der Badeanzüge. Zwar brachte wasserabweisende Wolle bereits zuvor mehr Komfort. Die Schwimmbekleidung saß nun aber deutlich besser und war außerdem blickdichter. Für Schwimmerinnen eine enorme Verbessrung auch in punkto Bewegungsfreiheit und Leichtigkeit!
DIE GEBURT DES BIKINIS
Mit dieser stofflichen Revolution kam auch eine Design Revolution, Louis Réard ein französischer Maschinenbauer präsentiert 1946 den ersten von ihm entwickelten Bikini. Der Name „Bikini“ entstand angeblich durch die Kontroverse und Aufregung, die der knappe Badeanzug hervorrief, und war inspiriert von den Atombombenversuchen auf den Bikini-Inseln.
Allerdings konnte sich der Bikini zu dieser Zeit noch nicht etablieren. Trotzdem kennzeichnet sich die Bademode der 50er Jahre durch ihre spielerisch-innovative und feminine Art aus. Viele zeitgenössische Designer und Labels wie Elsa Schiaparelli, Rose Marie Reid und das deutsche Kultlabel Benger Ribana setzen auf taillierte Schnitte, florale Muster und brustformende Funktionen, die sich durch ihre Modelinien ziehen.
Nicht zuletzt sorgen die Stilikonen der Dekade wie Brigitte Bardot, Marilyn Monroe und Esther Williams mit ihrer Popularität dafür, dass die Bademode Frauen noch mehr Individualität und Freiheit bietet. Williams war eine US-amerikanische Schauspielerin und Schwimmerin, die in den 40er und 50er Jahren in zahlreichen Schwimm-Musicals auftrat. Ihre Filme trugen zu einem großen Teil dazu bei, das Schwimmen und die Badekultur zu popularisieren und sie beeinflusste somit, die Entwicklung der Badebekleidung durch ihre stilvollen und glamourösen Schwimmkostüme.
Monroe ebnete schließlich den Weg für den Bikini, indem sie ihn bereits zu dieser Zeit zu Filmfestspielen und Fotoshootings trug. Angefeuert durch die sexuelle Befreiung in den 60er Jahren, trat nun der Bikini seinen Siegeszug an und öffnete damit die Türen für die Vielfalt der Bademode, wie wir sie heute kennen und lieben.
WEIBLICHE FORMEN PERFEKT INSZENIERT
Die amerikanische Modedesignerin Norma Kamali sorgte schließlich in den 70er Jahren für körperbetonte, elastische Badeanzüge und Bikinis. Mit der Verwendung von Lycra und Spandex revolutionierte sie Passform und Komfort der Bademode und prägten diese maßgeblich.
Jede einzelne dieser Frauen hat dazu beigetragen, dass die Bademode im Laufe der Zeit immer vielfältiger, funktionaler und selbstbewusster wurde. Ihre Innovationen haben die Badebekleidung zu einem Ausdruck der Emanzipation, Individualität und Mode gemacht und haben die Art und Weise, wie Frauen sich am Strand oder Pool präsentieren, nachhaltig verändert.
Und auch heute steht die moderne Bademode für Selbstausdruck und Individualität, und sie bleibt ein Spiegelbild der sich ständig verändernden Trends und Werte unserer Zeit.
Auch die Bademode von LA MESMA steht für Veränderung und setzt neue Trends für Prothesen-Bademode. Unsere Mission, Frauen nach einer Brust-OP eine neue Perspektive, aber vor allem wieder Freude am Wasser und der Bewegung zu geben. Diese treibt uns an und lässt uns Wellen schlagen!